Die Monarchie – absurd, aber erfolgreich

Einen Menschen aufgrund seiner Geburt über alle anderen herauszuheben und mit enormen materiellen und ideellen Privilegien auszustatten, wirkt heute absurd. Doch die Briten befürworten die Monarchie mit grosser Mehrheit. Es gibt kaum ein politisches Thema, bei dem mehr Einigkeit herrscht. Die Königin wird von allen respektiert – im Gegensatz zu den Politikern. Das Königshaus steht für Kontinuität in einer sich rasch wandelnden Welt. Es funktioniert als Realityshow, aber auch als verbindende Kraft.

Die Show ist teuer, aber auch ein touristischer Trumpf. Und sie richtet weniger Schaden an als die Politshows in manchen Republiken. Auch sonst halten parlamentarische Monarchien einem Vergleich mit Republiken stand. Gemessen am Wohlergehen der Bevölkerung gehören Dänemark, Schweden, Norwegen, Liechtenstein, Japan, Grossbritannien oder die Niederlande zu den erfolgreichsten Ländern. Freiheit, Wohlstand, Fortschritt und Rechtssicherheit sind nicht von der Staatsform abhängig, sondern vom Funktionieren der Institutionen.

Aber in einer Demokratie hängt die Monarchie letztlich von der Zustimmung in der Bevölkerung ab. Solange sie populär bleibt, ist sie unantastbar. In diesem Sinn verleiht die Hochzeit der Bürgerlichen Meghan Markle mit Prinz Harry der Monarchie Zukunft.

Dieser Beitrag erschien zuerst in der SonntagsZeitung vom 20. Mai 2018

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