Jede Gebührenmillion für Radio und Fernsehen schafft in der Schweiz zehn Arbeitsplätze. Das besagt eine neue Studie, die im Auftrag des Bundesamts für Kommunikation (Bakom) den gebührenfinanzierten Radio- und Fernsehbetrieb untersuchte (PDF). Durch Käufe von Vorleistungen würden in anderen Branchen nochmals etwa gleich viel Wertschöpfung und Arbeitsplätze generiert wie in den Radio- und TV-Betrieben selbst.
Das ist schön. Aber was will uns das Bakom damit sagen? Dass die SRG-Gebühren eigentlich als Beschäftigungsprogramm anzusehen sind? Dann würde man eine Gebührenmillion allerdings besser einsetzen, indem man zum Beispiel 20 Arbeitslosen je 50 000 Franken schenken würde, statt sie der SRG zu geben.
Solche Auftragsstudien finden immer das Gleiche: einen erstaunlich grossen volkswirtschaftlichen Nutzen und viele zusätzliche Arbeitsplätze. Dank ihnen weiss der Bürger endlich, dass die Profimannschaft des FC Luzern schweizweit 27 Millionen Franken Wertschöpfung und 220 Arbeitsplätze generiert. Oder dass die 61 von der Stadt Zürich subventionierten Kulturbetriebe volkswirtschaftlich ungemein nützlich sind.
Diese Art von Studien löst eine Zahleninflation aus. Würde man alles mit dieser Methode aufblähen, käme man auf ein Vielfaches des Volkseinkommens und auf mehr Arbeitsplätze, als es in der Schweiz gibt. Gäbe es keinen Gebührenzwang für die SRG, würde das Geld anderswo ausgegeben und somit dort Wertschöpfung und Arbeitsplätze geschaffen.
Was ist also der Nutzen der Nutzenstudie? Sie kostete 62 000 Franken und hat ausserhalb des Bakom Wertschöpfung und Arbeitsplätze generiert.
Dieser Beitrag erschien zuerst in der SonntagsZeitung vom 27. November 2016